Bericht zur 7. Clusterkonferenz 2025 – Cluster „Zukunft der Pflege“
Am 11. und 12. März 2025 fand die siebte Clusterkonferenz Zukunft der Pflege am Campus Virchow-Klinikum (CVK) der Charité-Universitätsmedizin in Berlin statt. Die Veranstaltung, die vom Pflegepraxiszentrum (PPZ) Berlin ausgerichtet wurde, zog über 200 Teilnehmende aus verschiedenen Bereichen der Forschung, Pflege- und Gesundheitsversorgung an. Ziel der Konferenz war es, den Austausch über die neuesten Entwicklungen in der Digitalisierung und technologische Innovationen sowie die daraus resultierenden Anforderungen für die Pflegepraxis und -wissenschaft zu fördern und gemeinsam an der Zukunft der Pflege zu arbeiten. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Cluster bringt seit 2017 soziale und technologische Innovationen in der Pflege zusammen und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur wirksamen und nachhaltigen Verbesserung der Pflegequalität sowie zur Bewältigung der wachsenden Herausforderungen des Fachkräftemangels.
Motto und Themenschwerpunkte
Unter dem Motto „PflegeZukunft menschlich gestalten – Erfolgreicher Transfer und Kompetenzentwicklung“ wurden im Rahmen der Clusterkonferenz zentrale Themen verfolgt, die für die Weiterentwicklung der Pflege von entscheidender Bedeutung sind. Die Schwerpunkte umfassten technologische Innovationen in der Pflege, die Kompetenzentwicklung im Kontext der digitalen Transformation, ethische Fragestellungen sowie den Wissenstransfer und die Implementierung neuer Technologien in die Praxis.
Programm und Formate
Die Konferenz bot ein abwechslungsreiches Programm, das den Teilnehmenden zahlreiche Möglichkeiten zum Austausch und zur Diskussion bot. Impulsvorträge, Posterausstellung, Short-Paper-Sessions, World-Cafés, Salongespräch und Workshops ermöglichten es den Teilnehmenden, sich aktiv einzubringen und ihre Perspektiven zu teilen.
Eröffnet wurde die Veranstaltung durch Sibylle Quenett, Referatsleiterin „Interaktive Technologien für Gesundheit und Lebensqualität; Medizintechnik“ im Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie durch Kolleginnen der Charité – Universitätsmedizin Berlin: Frau Carla Eysel, Prof.in Dr.in Müller-Werdan und Dr.in Sandra Strube-Lahmann. Besondere Impulse und wertvolle Anregungen für die eigene Praxis boten die Keynote-Vorträge hochkarätiger Expert:innen, die zentrale Zukunftsthemen der Pflege beleuchteten. Christine Vogler, Präsidentin des Deutscher Pflegerat (DPR), stellte die Herausforderungen und Chancen technologischer Innovationen in der ambulanten und intersektoralen Versorgung aus berufspolitischer Perspektive dar und bot eine präzise Standortbestimmung. Sascha Saßen, langjähriger Leiter des Bereichs Zentrales Qualitätsmanagement & Ethik der Korian Deutschland GmbH, zeigte auf, wie die digitale Transformation Veränderungsprozesse in der ambulanten Versorgung vorantreibt. Olaf Meyer, Handelsbeauftragter der dänischen Botschaft Berlin, gewährte einen internationalen Blick auf die digitale Zukunft der Pflege und präsentierte die fortschrittlichen Strukturen des dänischen Gesundheitswesens.
Networking und Austausch
Im Rahmen der Konferenz fanden Vortragssessions zu Schwerpunkten wie technologischen Innovationen in der intersektoralen Versorgung, Kompetenzentwicklung, Ethik, Gesundheitsökonomie sowie Wissenstransfer und Implementierung statt. Ebenso wurden in Workshops zu inhaltlichen Themen wie strukturellen Herausforderungen und Perspektiven in der Kompetenzentwicklung erarbeitet sowie Input zu aktuellen Entwicklungen in der Telematikinfrastruktur und dessen Auswirkungen auf die Pflege geliefert. Die Konferenz bot nicht nur eine Plattform für die Vorstellung aktueller (Forschungs-)Ergebnisse im Rahmen von Fachvorträgen, sondern auch zahlreiche Gelegenheiten zum Networking. Die Teilnehmenden, darunter Wissenschaftler:innen, Politiker:innen, Praktiker:innen sowie Studierende und Auszubildende, nutzten die Konferenz für informelle Treffen, um Kontakte zu knüpfen und Ideen auszutauschen. Die Atmosphäre war geprägt von Offenheit und dem gemeinsamen Ziel, die Pflege zukunftsfähig gestalten zu wollen.
Vorgeschalteter D-A-CH-Austausch
Vorgeschaltet zur Clusterkonferenz fand am 10. März 2025 der 1. D-A-CH-Austausch statt, der thematisch eng mit der Clusterkonferenz verbunden war. Diese Veranstaltung wurde von und mit der Sektion Hochschulische Pflegebildung der Deutsche Gesellschaft für Pflegewissenschaft (DGP) initiiert und organisiert. Sie fand in den Räumlichkeiten der Charité-Universitätsmedizin statt. Prof.in Dr.in Andrea Brenner von der Ostschweizer Fachhochschule und PhD Simon Krutter von der Paracelsus Medizinischen Universität in Salzburg sowie Dr.in Sandra Strube-Lahmann stellten den überarbeiteten One-Pager (Pflege braucht Qualität – One-pager zu Maßnahmen zur Förderung der Ausbildung und zum Einsatz akademisch qualifizierter Pflegefachpersonen) in aktualisierter zweiter Auflage vor.
Im Rahmen der anschließenden Clusterkonferenz diskutierten sie als Expert:innen mit Teilnehmenden über Beiträge und Poster aus den Themenbereichen berufliche und akademische Pflegeausbildung, Kompetenzentwicklung und curriculare Strukturen sowie Digitalisierung, technologische Innovationen und künstliche Intelligenz in der hochschulischen Pflegeausbildung. Dem D-A-CH-Austausch war somit der inhaltliche Schulterschluss zur Clusterkonferenz gelungen. Die erste Resonanz ist sehr positiv ausgefallen. Folglich soll dieser Austausch verstetigt werden. Der 2. D-A-CH-Austausch wird im Frühjahr 2026 abermals an der Charité stattfinden.
Ergebnisse und Ausblick
Die Clusterkonferenz 2025 war ein großer Erfolg und hat wichtige Impulse für die Weiterentwicklung der Pflege gegeben. Die Diskussionen und Erkenntnisse werden in die zukünftige Arbeit des Cluster Zukunft der Pflege 2.0 einfließen. Die Teilnehmenden betonten die Notwendigkeit, den Menschen in den Mittelpunkt aller technologischen Entwicklungen zu stellen und sicherzustellen, dass Innovationen die Pflegequalität verbessern und die Bedürfnisse der Pflegebedürftigen berücksichtigen. Darüber hinaus kann festgehalten werden, dass Digitalisierung und technologische Innovationen nicht bedeuten sollten, alte Strukturen und Prozesse zu ersetzen, sondern dass eine Orientierung entlang den Bedarfen der Pflegepraxis ansetzen muss, wobei ethische Fragestellungen im Zuge der Digitalisierung berücksichtigt werden müssen.
Die Evaluationsergebnisse der 7. Clusterkonferenz waren ausgesprochen positiv. Besonders hervorgehoben wurden die Keynotes sowie die 10-minütigen Short-Paper-Sessions als beliebte Veranstaltungsformate.
Fazit
Die Clusterkonferenz 2025 in Berlin hat eindrucksvoll gezeigt, wie wichtig der Austausch zwischen verschiedenen Akteuren im Gesundheitswesen ist. Die engagierten Diskussionen und die Vielzahl an Perspektiven haben dazu beigetragen, konkrete Schritte für die Zukunft der Pflege zu skizzieren. Wir freuen uns auf die nächste Konferenz am 10.03-11.03.2026 in Nürnberg und darauf, gemeinsam mit Ihnen die Zukunft der Pflege weiter zu gestalten. Seien Sie dabei und bringen Sie Ihre Ideen ein!